Um die Wartezeit bis zu ihrer Tour 2012 zu verkürzen und um ein wenig Wärme im zwischenmenschlichen Bereich für herbstliche Abende in eure Stuben zu tragen... haben unsere Jungs von Princess Sparkle & Captain Oats für euch eine kleine Radioshow zusammengestellt - "Cat in the rain"!
Kids... spürt die Liebe in euren Herzen!
Roddy & Sal
‘Cat in the Rain’ by Ernest Hemingway ‘There was a cat,’ said the American girl. ‘A cat?’ ‘Si, il gatto.’ ‘A cat?’ the maid laughed. ‘A cat in the rain?’ ‘Yes, –’ she said, ‘under the table.’ Then, ‘Oh, I wanted it so much. I wanted a kitty.’
Habe ich mir doch fest vorgenommen die geneigte Leserschaft im Blog von gewissen Schwächen meinerseits für beispielsweise Bruce Springsteen, Nietzsche oder eben David Lynch zu verschonen - entdecke ich gerade den Lana Del Rey-Werbespot für H&M. Während jetzt manch fleißiger TV-Zuschauer (gibt's die überhaupt unter unserem Publikum? Lesen doch alle nur Walter Benjamin und hören Wagner...) in Gähnen ausbrechen mag, sehe ich mich wiederum genötigt mit meinem Vorsatz zu brechen.
Anbei also mal wieder ein kleiner Popkultur-Exkurs und der Hinweis, dass der skurril anmutende Spot mehr oder weniger eindeutig auf Lynch's Film Blue Velvet von 1986 referiert, in dem die unvergleichliche Isabella Rossellini (die für Christian Kracht ganz nebenbei die schönste Frau der Welt ist) Bobby Vinton's gleichnamigen Song Blue Velvet performt. Aber nicht nur auf Grund der Gesangsdarbietung ist der Film ein absoluter Muss, nein, natürlich auch wegen dem Cast rund um den von mir vergötterten Kyle McLachlan (den ich selbst in Showgirls grandios fand), die einzigartige Laura Dern und Dennis Hopper in seiner vielleicht stärksten Rolle, der Nacktszene Rossellinis und der Tatsache, dass Lynch in Blue Velvet nach fragwürdigen Produktionen wie Dune - Der Wüstenplanet, aber zugegeben auch dem achtfach Oscar-nominierten Elefantenmensch, erstmals zu seinem ganz eigenen Stil findet.
Unsere Jungs sind wieder da! Alles über ihre Ziele & Pläne, sowie die große Comeback-Tour: Demnächst im Blog eures Vertrauens! www.drunkenkitten.blogspot.com
Brennen, brennen, brennen: Neal Cassady & Jack Kerouac
Es ließ zugegebenermaßen ein wenig auf sich warten... Doch aus gegebenem Anlass fördert die aufgehende Sonne heute das Lit. Kit. No.2 zu Tage! Wer jetzt im großen Hesse-Jahr die (berechtigte) Anbetung von Siddhartha, Steppenwolf und Narziß & Goldmund erwartet wird allerdings zumindest für den Moment enttäuscht. Nun gilt Seth Cohens Lieblingsbuch On the Road nicht gerade als Geheimtipp und hat dann und wann auch schon rechtmäßigen Platz im Blog gefunden. Nichtsdestotrotz bekundet der eine Teil unserer Residents von Princess Sparkle & Captain Oats, namentlich Sal Paradise, nach wie vor oft genug im Stile von "Du, sach mal... Wer ist eigentlich dieser Paradies?" angesprochen zu werden. Zudem lässt es dieser Tage angefangen mit dem berühmten Pariser Shakespeare & Company kaum eine Buchhandlung aus eine Beatniks-Ecke in verkaufsstrategisch bester Lage einzurichten. Kürzlich erschien der 500 Seiten fassende Briefwechsel Kerouacs und Ginsbergs - "Ruhm tötet alles". Und um noch einen draufzusetzen: Im Oktober läuft die von Francis Ford Coppola produzierte Verfilmung von Kerouacs Hauptwerk mit Viggo Mortensen, Kirsten Dunst, Kristen Stewart und allen voran dem fantastischen Sam Riley (Control) in den Kinos an.
Wer also trotz beschriebener Omnipräsenz bislang erfolgreich an On the Road vorbeikam, dem sei nun spätestens jetzt die Dokumentation der rauschartigen Reisen Jack Kerouacs und Neal Cassadys, bzw. ihrer literarischen Alteregos Sal Paradise und Dean Moriarty, wärmstens ans Herz gelegt. Auf dem Weg zur Aufgabe des Ziels und dem in den Vordergrund tretenden Motiv der ewigen Suche darf man sich dabei allerdings nicht von den etwas zähen ersten 50-60 Seiten abschrecken lassen, denn mit jeder weiteren Seite eröffnet sich Gott. Von Ost nach West, von West nach Ost und wieder umgekehrt. Unterwegs um des unterwegs-sein willen. Hat man On the Road noch nicht verschlungen, man glaubt nicht wie temporeich Literatur sein kann - artikuliertes Speed. In Formel gebracht klingt das ganze in On the Road dann so:
"Denn die einzigen wirklichen Menschen sind für mich die verrückten, die verrückt danach sind zu leben, verrückt danach zu sprechen, verrückt danach, erlöst zu werden, und nach allem gleichzeitig gieren - jene, die niemals gähnen oder etwas alltägliches sagen, sondern brennen, brennen, brennen wie phantastische gelbe Wunderkerzen [...]."