Freitag, 23. September 2011
Here we are now - entertain us!
"Here we are now - entertain us!" propagierten wir im September 2010 im ersten Blogbeitrag lauthals in den Orbit. Das seitdem hier fleißig Popkultur zitiert wurde, dürfte dem aufmerksamen Leser keinesfalls entgangen sein. So wurde sich natürlich auch bei dem damaligen Startschuss für den Drunken Kitten Club - Onlineauftritt fröhlich anderweitig bedient. Die Textzeile aus "Smells like Teenspirit" trifft wahrscheinlich, so simpel sie auch daherkommen mag, das Lebensgefühl der Generation X auf den Kopf. Ein Freitagabend im Norden der USA, an der Grenze zu Kanada. Holzfällerhemd, Pick-Up-Truck, ein paar Dosen Bier. Eine Twin Peaks-reife Szenerie. Ereignislosigkeit, Ziellosigkeit, Sinnlosigkeit. Und dann kam Nevermind. Von der Times zum Album des Jahrhunderts gekürt. Artikulierter Stillstand. Vorgetragen vom ganz persönlichen Messias des Autors dieser Zeilen. Nur mir dem Unterschied, dass er weniger romantisch nicht am Kreuz sein Leben gab, sondern in einer Badewanne. Hier sind wir nun... Unterhaltet uns! Keine Forderung, nein, mehr eine Anklage, an diese Welt, in die wir ungefragt hineingeboren worden sind. Das göttliche Element, den göttlichen Fingerzeig, bezieht Kurts Musik - ebenso wie Jahre zuvor Ian Curtis - aus der Ausweglosigkeit, der Perspektivlosigkeit, diese Welt hält nunmal nicht für jeden eine Erlösung bereit. Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole. Aber wer sich nicht spätestens bei "dowsed in mud..." in "Come as you are" zu Kurt in die Wanne legt, um sich die Flinte in den Rachen zu schieben, ist nicht mehr dazu in der Lage noch überhaupt irgendwas zu fühlen. Huldigen wir also an dieser Stelle anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums dem, zumindest auch nach Meinung des Autors, besten Album aller Zeiten.